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Hört das denn nie auf?! Früher meckerten wir über zu kurze Spiele, heute nervt die Flut der schier endlosen Zeitfresser. Nicht nur Online-Spiele wollen unsere Aufmerksamkeit für ewig an sich binden: Über 60 Stunden sind nötig, um bei Red Dead Redemption 2 oder Assassin’s Creed Odyssey das Ende der Haupthandlung zu erleben. Die Folge: gedehnte Geschichten, verwässerte Motivation. Heinrich bittet um ein Ende des Bläh-Trends und nennt auch ein positives Beispiel für einen Titel, der reichlich episch wirkt, ohne die Geduld des Spielers zu überstrapazieren.
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Toller Cast. Meine jüngste Erfahrung ist beim neuen WoW Addon Battle for Azeroth genau der selbe. Nach einer guten und zügigen Einführung mit vielen Cinemeatics kommt man sehr schnell in den Levelalltag aber auf eine Weise die mich nach wenigen Stunden aufstöhnen lässt, wenn man wie auf Schienen endlose Questlines mit immer genau den selben besiege X, sammle Y und befreie Z von einem Questhub zum nächsten erledigt, der selbst für ein MMO erschlagend wirkt.
Die Questlines sind zwar irgendwann erledigt, aber der Endgamecontent besteht dieses mal aus automatisch, täglich generierten Quests, die genau die selben sind, welche man beim leveln schon erledigt hat. Nur gibt es diesmal etwas mehr Gold und Rufpunkte.
Ich muss eine weitere den bereits gebrochenen Lanzen für RDR2 hinzufügen – Dies ist eines der wenigen Spiele, in dem die Open World auch voll genutzt wird und hochgradig Sinn und Spaß macht. Ich bin grade mitten drin und konnte krankheitsbedingt etwas intensiver spielen. Die Story, die Charaktere, das Setting…meiner Meinung nach brilliant. Selbst einige der vermeintlich öden Ritte werden zu Highlights (der Ritt zum Check von Shady Belle!!!). Und dank der zahlreichen Möglichkeiten zur Schnellreise muss zum Glück auch keiner übermäßig lange Reiten, wenn sie oder es nicht will.
Ich freue mich über solche Spiele, ähnlichen Spaß hatte ich mit Witcher3, Fallout3, NV und 4 und Skyrim. Da bin ich vielleicht eigen, aber an dutzenden Abende in die gleiche spannende Welt zur gleichen spannenden Geschichte zurückzukehren, das find ich toll! Ein bisschen wie bei einer tollen TV Serie, nur viel länger und intensiver. Und das ganz dankbar entspannt alleine auf der Couch (oder mit meiner Frau als Zuschauerin) – nicht im substanzlosen Multiplayernirvana…
Während ich zwar selber mittlerweile einfach aufgrund der Masse der Spiele lieber nur 60-100h mit einem Spielverbringe als 300h, ist es dann doch vor allem die Frage ob der Spielinhalt dauerhaft gut ist oder nicht, der bestimmt ob mir ein Spiel zu lang ist.
Da kann ich sogar gleich zwei Beispiele von Bethesda nennen:
Skyrim habe ich damals für 170 Stunden gespielt, dann aber abgebrochen ohne es zuende gespielt zu haben, etwa 4/5 des Spieles gesehen. Aber bereits nach etwa der Hälfte war der Charakter einfach zu stark für die Welt, so dass alles zur Sight-Seeing Tour wurde, die irgendwann einfach langweilig wird.
Fallout 4 habe ich satte 372 Stunden gespielt. Und das alles in einem Playthrough mit allen Inhalten. Langweilig ist es darin nur selten gewesen und die Systeme haben ganz vernünftig zueinander gepasst, auch wenn zum Ende hin dann doch die noch nicht gewählten Talente ausgingen. War das Spiel nun zu lang? Es hat jedenfalls keine Tiefen in der Qualität gegeben und die Spielsysteme haben es getragen.
Ich bin daher hier auch bei dem Kommentar von Chris weiter oben: Die Frage ist ob Spiele künstlich in die Länge gezogen werden, Filler Content den Qualitäts-Standard nicht hält und die Länge des Spiels an den Spielsystemen scheitert.
Da ist die Frage auch, wie gut das Spiel kommuniziert, wie viel man grinden muss, um mit der Story weiterzukommen. Das ist bei Open World leider meist schwammig, so dass man am Anfang zu viel Zeit mit Nebenmissionen verbringt, nur um am Ende dann ohne Widerstand durch alles durchzustratzen.
In der Hinsicht war z.B. bei Xcom gut, dass man durchs Spiel getrieben wird, um sich nicht in Schnickschnack zu verlieren.
Mein Rekord sind 1.300 Stunden bei Marvel Heroes. Das war ein MMORPG für Leute, die lieber alleine spielen. Aber da die Entwickler immer wieder neue Helden veröffentlicht haben, von denen die meisten sich unterschiedlich spielten, war es immer wieder neu und interessant. Habe ich über die Jahre bestimmt auch 150 Euro reingesteckt.
Bei Fallout 4 habe ich aktuell 130 Stunden auf der Uhr. Ist allerdings auch mein vierter Anlauf. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich rausgefunden habe, welche Perks ich früh nehmen sollte, weil sie meinen Spielstil unterstützen.
Ich komme allerdings auch nicht mit allen Spielmechaniken klar. Den letzten Playthrough habe ich mit Level 44 abgebrochen, weil ich zu viele Minutemensiedlungen hatte und die alle Nasen lang verteidigen musste. Jetzt habe ich nur noch 2 und bin auch schon wieder auf Level 29.
Das Zerlegen von Gegenständen in ihre Ressourcen empfinde ich als unnötig arbeitsintensiv. Da hätte man einen “zerleg allen Junk”-Knopf im Inventar programmieren müssen.
Beim Basisbau bekomme ich auch einen Knoten in den Fingern. Aber die Erkundung der Welt ist immer noch stark und das Gunplay wurde gegenüber dem schon guten New Vegas noch mal verbessert, so dass ich das Spiel wohl auch durchspielen werde.
VATS nutze ich übrigens gar nicht, weil es die Zeit nur noch verlangsamt und nicht mehr anhält. Ich spiele Fallout 4 wie einen FPS und versuche aus großen Entfernungen mit Zielfernrohr auf die neuralgischen Punkte der Monster zu schießen.
Fallout 1, 2, 3 und New Vegas habe ich übrigens auch alle durchgespielt, inklusive der DLCs. Im Gegenzug habe ich allerdings kein einziges Elder Scrolls-Spiel durchgespielt, wobei die Serie für mich auch erst mit Morrowind so richtig losging. Da habe ich auch deutlich über hundert Stunden auf der Uhr, bei Skyrim immerhin auch schon 180 Stunden. Oblivion mag ich nicht so.
Alles in allem: Ich muss Spiele nicht beenden. Wenn sie mir Spaß machen, spiele ich sie gerne lange und auch gerne mehrmals. Wenn sie mir keinen Spaß mehr machen, höre ich auf sie zu spielen.
Ach, so viel Bullshit wieder. Zumindest im Beschreibungstext:
Um das Ende von RDR2 zu sehen, “muss” man ca. 20-25 Stunden aufbringen, und dabei sind auch diverse “Ablenkungen” eingerechnet. RDR2 hat so ziemlich nichts von Bläh. Das war früher, früher waren Spiele “100 Stunden lang”. Heutzutage ist eben gerade das Gegenteil der Fall. Und auch das “Vergleichen” von einem Ausnahmetitel wie RDR2 und einem jährlich erscheinenden Ubisoft-Mainstream-Produkt tut so weh.
RDR2 ist ein furchtbar zähes Spiel. Wer nicht ständig manuell speichert, kann durch einen Überfall an einer Stelle ohne gute Deckung schnell alle Felle und damit mehrere Stunden Spielzeit verlieren. Die obige Schätzung von 20-25 scheint viel zu kurz:
https://howlongtobeat.com/game.php?id=27100
Lieber Heinrich (und natürlich darf sich Jörg auch angesprochen fühlen),
ich bin da ganz deiner Meinung. Als nun 40jähriger Computer-Spiele-Spieler mit eigen geführten Haushalt und einer beruflichen Tätigkeit ist Zeit ein sehr rares und kostbares Gut, so dass unser Lieblingshobby zwar unser Lieblingshobby bleibt, aber bitte nicht künstlich in die Länge gezogen werden sollte.
Allerdings würden mich in diesem Zusammenhang zwei Aspekte besonders interessieren:
1. Mit deiner bzw. unserer Ansicht unterstellen wir den Spielen, dass sie künstlich in die Länge gezogen sind, was für mich impliziert, dass sie ihre hohe Qualität nicht konstant halten können. Was ist – einmal theoretisch angenommen – mit Spielen, die ihre hohe Qualität konstant halten? Wäre dir ein Spiel mit 10 Stunden genialer Unterhaltung lieber, als ein Spiel mit konstant 30 Stunden genialer Unterhaltung? Hier ließe sich dem Spiel der Vorwurf der Langatmigkeit kaum machen und man dürfte die Entwickler nicht dafür kritisieren, dass sie mehr vom Besten abgeliefert haben.
2. Welche Konsequenz – aus euer Sicht als Spieletester – ergibt sich aufgrund der künstlich langgezogene Passagen in Bezug auf die Wertung? Theoretisch müsste – da das ganze Spiel der Wertung unterliegt – ein eigentlich sehr gutes Spiel in der Wertung aufgrund seiner suboptimalen Passagen wegen eben dieser mit Abzügen bewertet werden. Oder aber wird wegen der sehr guten Passagen doch die sehr gute Wertung gegeben und die langatmigen Passagen bleiben außen vor?
Guten Morgen Spieleveteranen, schöner Cast! Sehe das ganz genau wie Heinrich. Aufgrund dieses künstlichen in die Länge ziehens spiele ich z.B. keine UBI Spiele mehr. Es nervt einfach durch langweilige Nebenquests oder Jagdaufgaben mehr Spielzeit zu erzeugen. Sowas geht besser, siehe Witcher 3.
Jo, bei Ubi kommt dann auch noch die ständig ähnliche Formel zum Tragen. Ich hab da AC-Odyssey auch nach 20 Stunden abgebrochen, aber da war Origins wohl noch zu nah dran.